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Nachtsicht- & Wärmebildtechnik

Wenn der Tag der Nacht weicht und das letzte Licht mit sich nimmt, beginnt die spannendste Zeit im Revier: Jetzt schlägt die Stunde der passionierten Schwarzwildjäger.

Inwieweit unterscheiden sich Nachtsicht- und Wärmebildtechnik technisch?

Nachtsichtgeräte verstärken entweder das vorhandene Umgebungslicht (Restlichtverstärker) oder wandeln unsichtbare Infrarotstrahlung elektronisch in sichtbares Licht (Bildwandler) um. Diese Methode kann durch eine Beleuchtung mit Infrarotstrahlern (IR-Strahler) ergänzt werden (Achtung: Gesetzeslage beachten). Wärmebildkameras funktionieren im Prinzip wie eine Digitalkamera, nur dass der verwendete Sensor nicht für sichtbares Licht, sondern für Wärmestrahlung im Infrarotbereich empfindlich ist. Diese wird in elektrische Signale umgewandelt und auf einem Bildschirm sichtbar gemacht. Die Technik funktioniert umso besser, je größer die Temperaturunterschiede sind.

Was sind die Vor- und Nachteile von Wärmebild- und Nachtsichttechnik?

Wärmebildkameras haben gegenüber Nachtsichtgeräten den Vorteil, dass weder Restlicht vorhanden sein – noch ein Infrarotscheinwerfer eingesetzt werden muss. Zudem lassen sich Wärmequellen (wie z.B. Wild) schneller und auf höhere Distanzen ausfindig machen. Allerdings ist die Darstellungsleistung stark über die Auflösung des Chips und des verbauten Bildschirms limitiert. Und auch Entfernungen lassen sich – sofern kein Entfernungsmesser integriert ist – aufgrund der zweidimensionalen Bildgebung schlecht(er) schätzen.

Nachtsichtgeräte bieten ein schärferes, detailreicheres Bild, da dieses, ähnlich wie bei einem Zielfernrohr, über Linsensysteme fokussiert wird. Entdecktes Wild lässt sich somit genauer ansprechen. Gleichzeitig wird die Umgebung (Äste, Zweige etc.) detailliert dargestellt. Manko: Restlichtverstärker können ausschließlich nachts eingesetzt werden – Sonnenstrahlen oder normales Tageslicht würden die empfindliche Bildröhre des Nachtsichtgerätes beschädigen. Demgegenüber sind Wärmebildgeräte problemlos auch tagsüber sowie bei schlechter Sicht wie bei Nebel, Schnee und Regen nutzbar.

Welche Gerätetypen gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen sogenannten Dual-use-Geräten und Spottern (Handgeräten). Erstere werden als Ansprech- und Zielhilfe an der Primäroptik montiert (bitte beachten Sie die derzeit gesetzlich gültigen Bestimmungen in Ihrem Bundesland), Zweitere dienen rein der Wildbeobachtung.

Wie finde ich das für mich passende Gerät?

Welches Gerät für welchen Jäger das Richtige ist, hängt vom individuellen Einsatzzweck, den Revierverhältnissen (Wald/Feld) und natürlich dem Budget ab. Sind diese grundsätzlichen Fragen beantwortet, können im zweiten Schritt die einzelnen Merkmale der Geräte wie Reichweite, Gewicht und Bedienerfreundlichkeit verglichen werden.

Was muss ich beim Kauf beachten? Gibt es gesetzlichen Hürden?

Während der Einsatz von Nachtsicht- und Wärmebildtechnik zu Beobachtungszwecken vom Gesetzgeber zulässig ist, sind Nachtzielgeräte mit integriertem Absehen und Montagevorrichtung nach wie vor verboten! Achtung, bereits der Besitz stellt eine Straftat dar!

Laut neuem Waffengesetz dürfen Inhaber eines gültigen Jagdscheins Nachtsichtvor- und aufsatzgeräte nutzen (§ 40 Absatz 3), diese Regelung schließt Wärmebildvorsatzgeräte mit ein. Jagdrechtliche Verbote bleiben davon jedoch unberührt. Einzelheiten regeln die Bundesländer.