Praxistipps

Die optimale Vorbereitung auf die Drückjagdsaison

Die Drückjagdsaison beginnt – ihre besonderen Herausforderungen sollten zuvor auf Schießanlagen trainiert werden.

Endlich – nach mehr als zwei Jahren epidemiebedingter Abstinenz und der Unsicherheit, ob und womöglich wie weit die Afrikanische Schweinepest (ASP) bereits in unsere Reviere vorgedrungen ist, auch nach allen jagdpolitischen Unwägbarkeiten können wir uns in diesem Jahr wieder auf eine hoffentlich unbeschwerte Drückjagdsaison freuen.

Unser waldarmes Schleswig-Holstein gehört sicher nicht zu den ausgewiesenen Drückjagdregionen. Und doch hat diese Jagdart hier im Norden passionierte, hoch motivierte Anhänger und Freunde. Wobei die Anforderungen an Jägerinnen und Jäger nicht nur wegen des platten Landes ganz besondere sind.

Nur Übung bringt Sicherheit auf der Drückjagd

Wenn „Jagd ohne Hund Schund“ ist, dann ist Drückjagd ohne Übung mindestens ebenso großer Frevel. Nur Übung gibt Sicherheit beim Ansprechen des Wildes und Sicherheit im Umgang mit der Waffe. Das sind wir dem Wild schuldig und auch unserem Ansehen in der Öffentlichkeit.

In den meisten Bundesländern verlangen Forstbehörden mittlerweile einen Schießnachweis als Voraussetzung für die Teilnahme an einer Drückjagd. Auch in immer mehr privaten und kommunalen Revieren ist der dokumentierte Besuch auf dem Schießstand verpflichtend.

Outdoor-Schießanlagen sind ideal, um die eigene Schießfertigkeit mit der Büchse zu trainieren. Auf mehreren 100 Meter-Kugelbahnen können Jägerinnen und Jäger ihre Drückjagdwaffe bequem und in Ruhe an- und einschießen. Etwas flotter muss man dann schon den „laufenden Keiler“ auf der 50 Meter-Bahn ins (Rotpunkt-)Visier nehmen.

Die Krönung jeder Drückjagd-Vorbereitung aber sollte der Besuch des Schießkinos sein. Unser Schießstand in Tellingstedt verfügt über eine der modernsten Anlagen, auf der nahezu jede denkbare jagdliche Situation dargestellt werden kann. Schwarzwild, Rot-, Dam- und Rehwild erscheinen in wechselnden Stärken und Gruppierungen in variablen Geschwindigkeiten und Entfernungen auf der Leinwand, müssen sicher angesprochen und selektiv bejagt werden.

Die anfängliche Skepsis, „ob ich das überhaupt schaffe“, und die Furcht, sich womöglich zu blamieren, sind nach den ersten Erfolgen schnell verflogen. Zu diesen Erfolgen verhelfen den Gästen vor allem Schießaufsicht führende Mitarbeitende, alles erfahrene Jäger, Schützen und Ausbilder. Durch ihre Handreichungen und Anleitungen hat bisher noch jede Jägerin und jeder Jäger die eigenen Schießfertigkeiten optimieren können. Denn schließlich wollen wir nicht nur in Übung bleiben, sondern auch den Spaß am Schießtraining nicht verlieren.

Aktuell ist wohl davon auszugehen, dass das Schießkino vor allem gebucht wird, um das waidgerechte Jagen aufs Schwarzwild zu üben. Die Filme sind praxisnah und praxistauglich: Die Sauen ziehen in unterschiedlichen Entfernungen, in variablen Richtungen über die Leinwand und wechseln mit realistischem Tempo an. Dabei soll der Schütze sauberes Ansprechen, situationsbedingtes Vorhalten und Mitschwingen trainieren. Sind diese Faktoren in Fleisch und Blut übergegangen, sind dies beste Voraussetzungen für „tödliche“ Treffer.

Nicht nur nebenbei werden dem Jäger Sicherheitsaspekte ins Gedächtnis gerufen, die auf einer realen Drückjagd unverzichtbar sind: So achten die Schießaufsichten penibel auf die sichere Handhabung der Waffe vor, während und nach dem Schuss, und sie sprechen deutlich an, wenn der Schütze etwa beim Mitschwingen den Bereich des Kugelfangs verlassen hat. Ihr Grundsatz aber ist, jede Schützin, jeden Schützen zu fördern, zu motivieren, zu korrigieren, nicht aber ihn zu rügen und zurechtzuweisen.

Wo auch immer, ob in Schleswig-Holstein, in einem anderen Bundesland oder in einem unserer Nachbarländer, jede Drückjagd kann zu einem besonderen Erlebnis werden, das von einem Waidmannsheil, einem Hornsignal an der Strecke und dem Bruch am Hut gekrönt wird. Jägerinnen und Jäger müssen nur einige wichtige Grundsätze beherzigen, deren wichtigste lauten: vorher üben, üben, üben und Respekt gegenüber dem Wild zeigen.

Wel

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