Praxistipps

Das perfekte Drückjagdgeschoss

Herbstzeit ist Drückjagdzeit – Die Drückjagd ist eine schöne und zugleich effektive Möglichkeit, um gemeinsam in einem traditionellen Rahmen Strecke zu machen.

Dafür braucht es die passende Ausrüstung: Neben der passenden Drückjagdwaffe mit Drückjagdoptik kommt auch der Munition eine wesentliche Bedeutung zu. Individuelle Bedürfnisse und Ansprüche für die Drückjagd spielen dabei eine ebenso entscheidende Rolle wie die vorherrschende Gesetzeslage in den jeweiligen Bundesländern beziehungsweise Revieren. So stellt sich manch einem Jäger bei der Geschosswahl gar nicht erst die Frage, ob bleihaltig oder bleifrei. Schwieriger hingegen wird es bei der Entscheidung, ob ein Zerlegungs- oder Deformationsgeschoss verwendet werden soll. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Zerlegungsgeschoss vs. Deformationsgeschoss

Einfache Teilmantelgeschosse können sich komplett zerlegen. Durch die starke Splitterabgabe sind Schockwirkung sowie Energieabgabe sehr hoch. Häufig fehlt allerdings die Tiefenwirkung, weshalb mitunter auch der Ausschuss fehlt. Teilzerlegungsgeschosse bestehen aus zwei Teilen. Der vordere Teil splittert, der hintere bleibt massestabil und soll dadurch einen sicheren Ausschuss liefern. Generell ist bei der Verwendung von Zerlegungsgeschossen allerdings mit einer höheren Wildbretentwertung zu rechnen.

Die Ideale Drückjagdmunition

Deformationsgeschosse vergrößern nach dem Auftreffen auf den Wildkörper ihren Durchmesser (sie pilzen auf) und geben nur geringe Teile ihres Gewichtes ab (Restgewicht ca. 80–90 %). Durch den geringen Masseverlust sind sie recht richtungsstabil und erzeugen in der Regel Ausschuss. Deformationsgeschosse verursachen zudem – vor allem in schnellen/starken Kalibern – aufgrund ihrer Konstruktion deutlich weniger Wildbretentwertung. Nur, wenn der Schuss nicht im Leben sitzt, wird die Flucht mitunter so lang, dass auch der beste Hund aufgeben wird. Außerdem ist ein Geschoss mit einem Restgewicht von über 80 Prozent deutlich gefährlicher als Querschläger!

Nachtrag: Ob und wie ein Geschoss im Wildkörper wirkt, hängt von diversen Faktoren ab: Neben Treffersitz und Zielwiderstand spielen auch der Auftreffwinkel und die Entfernung eine Rolle. Gerade Letztere wird bei der Geschosswirkung oft unterschätzt. Auf Drückjagden wird das meiste Wild auf maximal 50 bis 60 Meter beschossen, oft ist die Distanz kürzer. Die Kugel trifft bei derart geringen Entfernungen mit hoher Geschwindigkeit ihr Ziel, durchschlägt den Wildkörper und der Großteil der Energie entfaltet im Kugelfang seine Wirkung.

UNSERE EMPFEHLUNGEN FÜR DIE DRÜCKJAGD

Am besten eine Drückjagdpatrone wählen, die mit der Waffe harmoniert. Das beste Geschoss funktioniert nicht, wenn es in dem jeweiligen Lauf nicht präzise ist. Inzwischen gibt es sogar spezielle Patronen für die Verwendung aus kurzläufigen Büchsen mit oder ohne Schalldämpfer wie die RWS Short Rifle. Sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne! PS: Unabhängig davon, sollte jede/jeder überlegen, welche Geschossart – unter Abwägung der genannten Vor- und Nachteile – sie/er persönlich verantworten kann!

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