Praxistipps

Erntejagd, aber sicher

Mais, die letzte Feldfrucht, ist bald erntereif. In einigen Revieren bietet die Maisernte oftmals die einzige Chance, um regulierend in die Schwarzwildpopulation einzugreifen. Sicherheit hat bei der Erntejagd oberste Priorität und steht immer vor dem Jagderfolg.

Herbstzeit ist Erntezeit im Feldrevier – für Landwirte und Jäger gleichermaßen. Gute Planung, professionelle Organisation und Durchführung sind grundlegende

Voraussetzungen für jede Form der Jagdausübung. Bei Erntejagden gilt dies umso mehr!

Die Rolle des Jagdleiters nimmt in der Regel der Revierinhaber respektive Revierpächter ein. Er trägt die Hauptverantwortung und ist für einen ordnungsgemäßen Ablauf der Jagd verantwortlich. Eine Organisationsliste mit Kontaktdaten aller Teilnehmer (Jäger, Nachsuchenführer, Landwirte, Lohnunternehmer, ggf. Reviernachbarn) hilft, den Planungsaufwand zu verringern. Die Terminplanung zur Ernte erfolgt durch die Landwirtschaft. Tipp: Terminanfrage und Terminbestätigung aktiv betreiben – hier ist der Jagdleiter gefragt.

Kugelfang (ausschließlich „gewachsener“ Boden) muss immer gegeben sein, sodass an den zu bejagenden Flächen genügend feste oder mobile Ansitzeinrichtungen vorhanden sein sollten. Dabei darf der Schusswinkel zum Nachbarschützen 30 Grad nicht unterschreiten. Mindestabstände zu Erntefahrzeugen und Nachbarschützen sind einzuhalten. Die Anzahl der Jagdeinrichtungen ergibt sich aus: der Größe der zu bejagenden Fläche, der sich daraus ergebenden Anzahl der Jagdteilnehmer und der Beschaffenheit der Geländeform des Jagdbereiches und seiner Umgebung.

Einen weiteren wichtigen Faktor nimmt die Verkehrssicherung ein, da mit einem erhöhten Wildwechsel zu rechnen ist. Warnschilder weisen Verkehrsteilnehmer auf die potenzielle Gefahr hin. Hierfür ist unter Umständen eine Genehmigung über die Verkehrsbehörde einzuholen. Naherholungssuchende sollten natürlich ebenfalls auf den laufenden Jagdbetrieb hingewiesen werden – auf land- und forstwirtschaftlichen Wirtschaftswegen sind entsprechend notwendige Absicherungsmaßnahmen zu treffen. Die Beschilderung wird zeitnah vor dem Jagdbeginn (ca. eine Stunde) aufgestellt und unmittelbar nach Beendigung der Jagd wieder entfernt.

Die Jagdleitung erläutert vor der Erntejagd den Jagdablauf und führt die Jagdansprache über die zu beachtenden Sicherheitsmaßnahmen durch. Alle beteiligten Personen müssen sich deutlich farblich von der Umgebung abheben – beispielsweise durch das Tragen von Signalkleidung. Beim Jagen selbst gelten die grundlegenden Regeln der Waidgerechtigkeit. Und: Sicherheit geht immer vor.

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