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Tipps und Tricks für die Krähenjagd

jaeger mit trananzug und flinte im anschlag auf kraehenjagd

Der August steht vor der Tür und damit beginnt in den meisten Bundesländern die Jagdzeit auf Aaskrähen. Rabenkrähen und Nebelkrähen sind gerade für Bodenbrüter und Junghasen eine große Gefahr. Auch in der Landwirtschaft können sie massive Schäden anrichten. Ihre Bejagung stellt die Jäger aber durchaus vor einige Probleme. Rabenvögel sind unglaublich schlau und lernfähig. Gleichzeitig sind sie sehr gesellig – das kann sich der Jäger zunutze machen. Die Krähenjagd mit dem freundlichen Lockbild bietet, richtig durchgeführt, die Möglichkeit, nachhaltig in den Krähenbestand einzugreifen. Bei dieser Art der Jagd wird mit Hilfe von Lockkrähen ein attraktiver Fraßplatz vorgetäuscht. Der Jäger ist dabei in einem Tarnschirm vor den Augen der Krähen geschützt und kann anfliegende Krähen mit der Flinte erlegen.

Als Ausrüstung benötigt man 30 bis 50 beflockte oder mit schwarzen Socken überzogene Lockkrähen, einen Tarnschirm, Tarnkleidung inklusive Handschuhe und Gesichtsmaske und eine Flinte mit Schrotpatronen in 2,7 – 3 mm bei 32 – 38 g Vorlage. Um erfolgreich zu jagen, muss man im Vorfeld beobachten, wo die Krähen im Morgengrauen entlang fliegen und welche Flächen sie als Fraßplätze bevorzugen. Hat man so einen Platz gefunden, ist der wichtigste Punkt die Wahl des richtigen Standortes für den Tarnschirm. Dieser muss so aufgestellt und mit natürlichem Material verblendet werden, dass er für die Krähen nicht als solcher zu erkennen ist. Das Aufstellen des Schirmes kann am Abend vor der eigentlichen Krähenjagd geschehen. Ist man gezwungen den Schirm erst morgens aufzustellen, muss die unbedingt im Dunkeln passieren. Das Lockbild muss in jedem Fall morgens, bevor die Krähen ihre Schlafbäume verlassen, aufgebaut werden. Das Lockbild sollte 10 bis 30 Meter vor dem Schirm aufgestellt werden und in die Richtung aufgestellt werden, aus der die Krähen zu erwarten sind. Zwischen den Lockkrähen sollten zwei bis vier Meter Platz gelassen werden. Die Richtung, in die sie ausgerichtet werden, spielt dabei keine Rolle. Im mittleren Bereich des Lockbildes stelle ich die Krähen immer mit etwas weiterem Abstand, das erleichtert es den Krähen dort einzufallen und verbessert damit meine Möglichkeiten zur sicheren Schussabgabe.

Hat man bis dahin alles richtig gemacht und Krähen fliegen das Lockbild an, heißt es Ruhe bewahren. Jede Bewegung muss bis zur Schussabgabe vermieden werden. Befindet sich eine Krähe in Reichweite der Schrotgarbe, sollte Hektik vermieden werden. Langsam aufstehen, die Flugbahn der Krähe lesen, ruhig von hinten durchschwingen und sauber abziehen, dann sollte die Krähe wie vom Schlag getroffen zu Boden gehen. Erschreckt man die Krähen beim Aufstehen, fliegen diese hektisch weg und ändern dabei unberechenbar die Richtung, was zwangsläufig zu vielen Fehlschüssen führt. Erlegte Krähen müssen sofort durch den Hund apportiert werden. Mein Drahthaar wartet bis zum Schuss in seinem eigenen Dogblind und apportiert dann selbstständig die Krähen. Ich versuche etwa einmal im Monat die Lockjagd auf Krähen auszuüben. Zum Ende der Jagdzeit verkürze ich dann die Abstände. Wichtig ist immer an unterschiedlichen Orten zu jagen, damit die Krähen nicht misstrauisch werden und die Abstände zwischen den Jagden nicht zu kurz zu wählen.

Die Krähenjagd bietet eine spannende und abwechslungsreiche Flintenjagd. Wer diese einmal erfolgreich betrieben, hat wird sie schätzen lernen. In diesem Sinne Waidmannsheil auf die schwarzen Gefiederten.

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