Um Wild waidgerecht zu erlegen, bedarf es der geeigneten Munition. In Zusammenhang mit der Jagd ist damit in erster Linie Patronenmunition gemeint. Dabei handelt es sich um Hülsen mit Treibladungen, die ein Geschoss enthalten und Geschosse mit Eigenantrieb. Die Auswahl an Munition für Büchsen und Flinten ist enorm. Für jedes gebräuchliche Kaliber existieren verschiedene Laborierungen.

Büchsenpatronen – der Unterschied zwischen Rand- und Zentralfeuerpatronen

Büchsenpatronen werden nach dem Zündmechanismus unterschieden – es gibt Rand- oder Zentralfeuerpatronen. Bei den Randfeuerpatronen befindet sich der Zündsatz im Hülsenrand. Zentralfeuerpatronen haben ein Zündhütchen in der Mitte. Des Weiteren unterscheidet man zwischen Patronenhülsen mit oder ohne Rand. Randpatronen werden meist in Kipplauf- und Blockverschlussgewehren verwendet. Rillenpatronen (Patronen ohne Rand) sind für Mehrlader (Repetierer) konzipiert. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aus manchen Kipplaufwaffen können auch Patronen ohne Rand verschossen werden und aus manchen Repetierbüchsen Patronen mit Rand. Die Auswahl an Jagdpatronen ist heutzutage enorm, alleine hochwildtaugliche Kaliber (mehr als 2000 Joule auf 100 Meter und Geschossdurchmesser mind. 6,5 Millimeter) für Büchsen gibt es Dutzende. Die Palette reicht von Deformationsgeschossen über Zerleger- und Teilzerleger bis hin zu Vollmantelpatronen oder Solid-Geschossen. Je nach Wild und Jagdart und den geltenden Bestimmungen oder persönlichen Präferenzen bleihaltig oder auch bleifrei. Dasselbe gilt für Jagdpatronen für die Niederwildjagd (mind. 1000 Joule auf Meter) und Patronen speziell für Raubwild oder sogenannte Schonzeitkaliber wie beispielsweise die .22 Magnum oder die .22 Hornet. Auch für Training, Schießkino oder den Wettkampf ist das Angebot riesengroß – für jeden Zweck wird heute eine Spezialpatrone angeboten.

Welche Schrotpatronen und Schrotstärken gibt es?

Schrotpatronen werden aus glatten Läufen (Flinten) verschossen. Anders als Büchsenpatronen enthalten sie kein Einzelgeschoss, sondern Schrotkugeln verschiedener Durchmesser (Schrotstärke). Das Kaliber nennt die ungefähre Anzahl von gleich großen Bleikugeln, die zusammen ein englisches Pfund (453,6 Gramm) ergeben. Gängige Kaliber sind 12, 16 und 20. Ein weiterer wichtiger Parameter der Kaliberbezeichnung ist die Hülsenlänge, die in der Regel 65/67,5/70 oder 76 Millimeter beträgt. Bei Patronen mit einer Hülsenlänge von 76 Millimetern handelt es sind immer Magnum-Patronen, die nur aus Flinten mit verstärktem Beschuss verschossen werden dürfen. Für die Jagd auf Nieder- und Flugwild sowie die vielseitigen sportlichen Disziplinen Trap, Skeet und Parcours oder auch das dynamische Schießen mit Flintenlaufgeschossen (Slugs) steht eine Fülle an Jagd- und Spezialpatronen wie Streupatronen oder Trap- und Skeetpatronen zur Verfügung. Das Sortiment umfasst sowohl Munition mit klassischen Bleivorlagen als auch mit bleifreien Laborierungen wie Stahl, Wismut oder Weicheisen.

Kurzwaffenpatronen für die Jagd

Kurzwaffenpatronen sind ballistisch für einen Schuss auf kurze Distanz konstruiert. Der Aufbau ist mit dem der Büchsenpatronen vergleichbar. Pistolenpatronen haben in der Regel einen Rand, Revolverpatronen eine Rille. Dem Jäger steht eine breite Palette von Patronen für die Kurzwaffe zur Verfügung – ob für das präzise Wettkampfschießen, IPSC-Disziplinen oder jagdliche Zwecke wie dem Fangschuss.