Steffens Produktpirsch Testberichte

Liemke Luchs-1 Testbericht

Der technische Fortschritt macht auch vor der Jagd keinen Halt. Das beste Beispiel hierfür ist die Vorsatztechnik, egal, ob als Nachtsicht- oder Wärmebildgerät.

Ich habe das neue Wärmebildgerät Luchs-1 von Liemke auf Herz und Nieren im Revier getestet.

Der Testbericht gliedert sich in:

  1. Grund-/Basisdaten zum Gerät
  2. Praxiserfahrungen
  3. Resümee

1. Sehen wir uns erst mal die Grund-/Basisdaten zum Gerät an.

Sensor Auflösung640 x 512; 12μm Vox
Displayauflösung1.024 x 768 OLED Farbdisplay
Shutter/Kalibrierungauto / manuell
Detektionsreichweite1.750 m
Sehfeld auf 100 m22 m
Vergrößerung1 (2x Direktzoom verfügbar)
Gesamtgewicht580 g
Größe161x64x65mm
Objektivdurchmesser35 /F1.0
AnschlussgewindeM43x0.75
Betriebsdauer9 Std  (Akku integriert)
Externe StromversorgungUSB-C
Drahtlose VerbindungWiFi
Interner Speicher32 GB
WasserdichtigkeitIP67
Einsatztemperatur-20°C bis 50°C

Viele Zahlen und Fakten, doch was können wir hieraus entnehmen?

Die Sensor-Auflösung ist wirklich gut. Das spiegelt sich auch in der Leistung des Gerätes wider. Die Displayauflösung lässt ebenfalls keine Wünsche offen.

Das Sehfeld mit 22 auf 100 Meter ist wirklich groß. Dieses Gerät ist mit einer Detektionsreichweite von 1.750 Meter angeben, das sollte in Wald und Feld vollkommen ausreichend sein.

Die Vergrößerung ist einfach, jedoch steht 2-fach Direktzoom zur Verfügung. Mit diesem darf jedoch nicht geschossen werden. Wird dazu auch in keinem Fall benötigt.

Das Luchs-1 ist wirklich sehr klein gehalten, noch dazu ein Leichtgewicht.

Der Akku ist im Gerät fest verbaut. Demnach ist zwar kein Wechsel möglich, meines Erachtens reicht der hier verbaute Akku aber völlig aus. Bei einer Betriebsdauer von neun Stunden sollte jede Pirsch oder jeder Ansitz abgedeckt sein. Wenn der Akku nicht reichen sollte (was bei mir nie vorgekommen ist), kann eine Powerbank genutzt werden.

32 GB interner Speicher ist wirklich gut bemessen und doppelt so groß wie beim Helion 2 XP50 Pro von Pulsar.

2. Die Praxis – das, was zählt

An der linken Seite befindet sich ein Drehregler, der die Stellungen OFF (Oben) S (Mittig) und ON (Unten) aufweist. OFF steht für ausgeschaltet, das S für Stand-by und ON für eingeschaltet.

Man staunt wirklich, wie schnell das Luchs-1 einsatzbereit ist. Gerade einmal fünf Sekunden dauert es, bis das Gerät startklar ist. Wir reden hier vom Modus OFF nach ON. Von Stand-by nach ON ist das Bild sofort da.

Das Luchs-1 liegt sehr gut in der Hand und wurde von mir auf der Pirsch als Handgerät genutzt. Das Einschalten kann sogar einhändig erfolgen.

Neben dem Sonnen- und Regenmodus stehen fünf verschiedene Farbmodi zur Verfügung.

Hier habe ich euch einmal meinen Drückjagdbock nach neun Stunden Ansitz in den fünf verschiedenen Farbmodi abgelichtet.

Klasse finde ich auch, dass mit dem Gerät drei verschiedene Waffen eingeschossen werden können.

Jede Waffe bekommt einen Speicherplatz (G1, G2, G3) zugewiesen. Somit können entweder mehrere Jäger dieses Wärmebildvorsatzgerät nutzen oder ein Jäger mit verschiedenen Waffen.

Das Einschießen gestaltet sich auch sehr leicht. Ich nutzte dazu ein Wärmepad und befestigte dieses auf einer Anschussscheibe.

Bei der Saupirsch wurde das Luchs 1 einfach mittels Adapter (ich nutze den ARM52-62) auf mein Zielfernrohr aufgesetzt und arretiert – ohne ein Geräusch von sich zu geben.


Die Videofunktion wird nur durch einen längeren Tastendruck aktiviert, oberhalb auf dem Gerät (bei kurzem Druck wird ein Foto/Bild gesichert). Ich konnte ein laufkrankes Stück Schwarzwild aus der Rotte ausfindig machen.

Video

Ich hatte wortwörtlich Augen wie ein Luchs. Nichts entging mir. Die Sauen standen auf rund 50 bis 70 Meter. Nachdem ich das Absehen auf den Frischling brachte, ließ ich die Kugel fliegen. Das Stück lag im Knall.

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Die Bilder und Videos habe ich mittels WiFi vom Luchs-1 auf mein Handy geladen. Liemke bietet dazu eine kostenlos App zum Download an. Leider konnte ich das Gerät nicht mit dem PC direkt verbinden. Alle Versuche scheiterten.

Zu der App selbst kann ich nur sagen, es könnte etwas besser laufen. Der Aufbau der App lässt keine Kritik zu. Hier wird das Gerät auch nochmals perfekt erklärt und man kann alle Informationen zum Gerät nachlesen. Dieses ist ohne lange zu suchen, gerade im Revier von Vorteil. Man kann sogar live aufnehmen (Bild/Video) bzw. das Geschehen live auf dem Handy/Tablet beobachten. Jedoch ist die App bei mir des Öfteren abgestürzt. Auch hat das Anzeigen der Bilder/Videos, die sich auf dem Gerät befinden, sehr lange gedauert. Das Speichern der Dateien vom Luchs-1 auf das Handy lief dagegen ohne Probleme und sehr schnell.

Noch einen kleinen Kritikpunkt habe ich persönlich anzumerken. Bei einem so hochwertigen Gerät könnte die Firma Liemke auch ein Chase/Tasche beifügen. Dieses würde das Lieferpaket abrunden und zu 100 Prozent perfekt machen.

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Die Lieferung enthält:

  • Liemke Luchs-1 Wärmebildvorsatzgerät
  • Reduktionsring
  • Ladekabel (Stecker & Kabel)
  • Linsenreinigungstuch
  • Deutsche Bedienungsanleitung
  • 3 Jahre Garantie

3. Das Resümee

Ich finde das Gerät rundherum perfekt gelungen. Es lässt keine Wünsche offen. Hier hat man alles, was man sich wünscht. Klein, kompakt, leistungsstark!

Wenn Liemke noch ein Chase/Tasche zum Lieferumfang beifügt und die App ein bisschen verbessert, hätte ich nicht einmal einen Kritikpunkt gefunden.

Ein UVP von 3.950 Euro ist wahrlich keine kleine Ausgabe, doch ist dieses Gerät das Geld wirklich wert.

Eine Sache möchte ich persönlich an jeden richten, der sich dieses oder ein ähnliches Gerät zulegt. Denn es liegt mir sehr am Herzen:

„Bitte bewahrt den nötigen Respekt vor jedem Lebewesen.“

Die Firma Liemke hat jedem Gerät einen starken Zettel beigelegt!

Lieber Waidmann, auch mit dieser Technik, bewahre den Respekt vor der Schöpfung, halte inne vor dem Strecken, handle stets mit Ruhe, Übung und Besonnenheit. Waidmannsheil!

LIEMKE THERMAL OPTICS

In diesem Sinne wünsche ich allen viel Anlauf, guten Anblick und ein kräftiges Waidmannsheil.

Horrido
Steffen Benthin

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