Steffens Produktpirsch Testberichte

Tarnbekleidung

Gemessen an der langen Jagdtradition gibt es spezielle Tarnbekleidung für die Jagd erst recht kurz in Deutschland. Dem einen gefällt sie, dem anderen nicht. Wichtiger als der persönliche Geschmack ist die Frage: Bringt die Tarnkleidung etwas oder ist sie nur ein weiterer Marketing-Trick der Industrie? In diesen Beitrag werde ich meine Sicht der Dinge schildern.

Ich selbst pirsche für mein Leben gern und das auch recht erfolgreich. Tarnkleidung habe ich bis vor Kurzem nur als Schneetarn für den Winter besessen. Ich trage meine Lederhose – mit der ich bisweilen überall gut zurechtgekommen bin – nun schon mindestens 15 Jahre. Als Oberbekleidung hatte ich bisher meistens einen grünen Rollkragenpullover und – wenn nötig – eine dünne Jacke dazu an.

Um auf die anfängliche Frage zurückzukommen, ob die Bekleidung eine erfolgreiche Pirsch ausmacht, lautet meine Anwort: NEIN.

Die Pirsch nennt man nicht ohne Grund die Königsdisziplin der Jagd. Zuallererst ist es wichtig zu wissen, wie man sich bewegen muss. Zudem sollte man das Wild genau kennen: sein natürliches Verhalten, die Gewohnheiten und dessen Wildbiologie etc.

Ohne dieses Fachwissen bringt einen auch keine Tarnkleidung bei der Pirsch zum Erfolg.

Tarnkleidung kam, wie so vieles, über den großen Teich zu uns. Mittlerweile gibt es nichts, was es nicht schon gibt. Sogar die Warnbekleidung für die Drückjagd wird in Tarnmustern angeboten.

Nun blicken wir auf die unterschiedlichen Einsatzgebiete der Tarnbekleidung:

Gänse-, Enten-, Krähenjagd

Bei diesen Jagdarten ist es quasi unerlässlich, eine gute Tarnung zu haben, wenn man erfolgreich sein möchte. (Beispiel Deerhunter Tarnanzug Sneaky 3-D Innovation camo)

Hier kann und sollte man wirklich die ganze Bandbreite der zur Verfügung stehenden Tarnprodukte nutzen. Dazu zählen auch Haube, Mütze, Handschuhe. Das Muster am besten nach der Umgebung (Wald, Schilf, Hecken) und Jahreszeit (z. B. Schneetarn im Winter) auswählen.

Zusätzlich können Tarnliegen, Tarnnetze etc. genutzt werden.

Ansitz

Wenn man nur von einem reinen Ansitz ausgeht, benötigt man meines Erachtens keine Tarnkleidung. Wichtiger bei langen Ansitzen ist, dass man sich in der Bekleidung wohlfühlt und im Winter warm gehalten wird.

Pirsch

Auf der Pirsch kann Tarnkleidung durchaus sinnvoll sein. Darauf achten, dass die Bekleidung keine Geräusche macht und sich vorher im Klaren sein, in welcher Umgebung man sich bewegt. Sind viele Dornen vorhanden, sollte man keine dünnen Überwürfe/Überzieher verwenden. Auch Kletten oder junge Robinien können zum Verhängnis werden. Bei solch einem Terrain nimmt man am besten Bekleidung, die sehr reißfest und aus robusten Material ist. 

Falls ich einmal zu einer spontanen Pirsch oder einem Fotoansitz gehe, nutze ich den HART Tarnanzug Set Camo Mesh Oliv. Dieser ist sehr leicht und nimmt sehr wenig Platz weg. Er ist ein Überzieher (Hose und Jacke), sodass man ihn schnell und einfach über seine Sachen ziehen kann.

Er ist sehr luftdurchlässig und hat noch eine tolle Zusatzfunktion: Einen Gesichtsschutz, welcher auch super vor Mücken schützt. Einfach perfekt. Wenn man ihn nicht benötigt, ist er leicht abnehmbar.

Drückjagd

Ich persönlich sehe Tarnoptik bei Drückjagdwarnbekleidung als fragwürdig an. Hier muss die Sicherheit im Vordergrund stehen, denn „sehen und gesehen werden“ ist bei Ansitzdrückjagden lebenswichtig!

Wer Angst hat, dass Wild einen schneller durch die Warnbekleidung eräugt, den kann ich beruhigen. Dem ist nicht so. Die Bekleidungsindustrie hat es geschafft, die Tarnoptik in die Warnbekleidung zu integrieren und hat damit großen Erfolg bei den Jägern, denn auf vielen Drückjagden ist sie zunehmend vertreten.

Für den nächsten Kauf eines Drückjagdoutfits sollte bei der großen Auswahl in erster Linie darauf geachtet werden, dass der Effekt „gesehen werden“ gut erhalten bleibt.

Schneetarn

Ein absolutes Muss für die Tage im Schnee,

Mit einem guten Schneetarnanzug verschmilzt man quasi mit seiner Umgebung und ist nicht mehr ein dunkler Fleck in der verzauberten Winterlandschaft.

Fazit

Mein Fazit zum Thema Tarnbekleidung: Sie ist eine gute Erfindung, wobei man beim Kauf/Einsatz genau hinschauen sollte, welche Bekleidung man wo und zu welchem Zweck einsetzt.

Das Team von @Waffenschrum berät Sie dazu gerne!

Horrido & Waidmannsheil

Steffen Benthin

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